Ein Seminar für LehrerInnen, TheatermacherInnen und Kulturvermittler*Innen
Am 18.09.2025
Beginn 17 Uhr, Dauer 3 STUNDEN
ORT: Jura Soyfer Gymnasium
Hagenmüllergasse 30
1030 Wien
Veranstaltung ausschließlich für LehrerInnen, TheatermacherInnen und Kulturvermittler*Innen!
Anmeldung unbedingt erforderlich!
bis zum 17. 09. 2025, mittags möglich, an: hello@beseder-theater.com
Das Seminar wird den teilnehmenden Lehrerinnen durch das Bildungsministerium als Berufsfortbildung angerechnet. Unterrichtsmaterial zur freien Entnahme steht zur Verfügung.
In dem dreistündigen Seminar erfahren LehrerInnen, wie sie mit einfachen Mitteln, mit Hilfe von Theaterspiel, SchülerInnen die Geschichte des Holocaustnahebringen können.
WARUM MIT HILFE VON „GESCHICHTE IN SZENE SETZEN” LEHREN?
Diese Methode, bei der darum geht, Geschichte mit Hilfe von Theaterspiel erlebbar zu
machen, ist einfach für Pädagogen anwendbar und niederschwellig. Die Methode ist
nachhaltig und effizient und für SchülerInnen aller Altersstufen geeignet. Die SchülerInnen
bekommen dabei eine Aufgabe, die sie in die Geschichte emotional involviert, und an der sie
wachsen können.
ABLAUF
Moderation des Abends: Mag. Daniel Landau
BEGRÜSSUNG:
Mag. Susanne Höhne – Beseder-Theater
Direktor, Mag. Robert Baldauf (Deutsch, Sport;)
Prof., Mag. Hannah Lessing, Vorstand des Österreichischen Nationalfonds Fonds zur
Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich. Co-Leiterin der Österreich-Delegation
der “International Holocaust Remembrance Alliance”. (Schickt eine Videobotschaft.)
Magister Moritz Wein (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung,
Sektion V – Wissenschaftl. Forsch.; Internat, Angelegenh.; Gleichstellung und
Diversitätsmanagement. Abt. V/8 – Bilaterale intern. Angelegenh., Bildung; Weltweit
Unterrichten; Holocaust-Education/Erinnerungspolitik – international; Nationale Strategie
gegen Antisemitismus)
Vorführung eines Lehrvideos des Regisseurs Michael Pfeiffenberger, oder Berichte von
ZeitzeugInnen (errinnern.at).
Arnold Mittelman President National Jewish Theater Foundation, Founding Director
NJTF Holocaust Theater International Initiative at University of Miami Miller Center
for Contemporary Judaic Studies, ehemaliger Direktor des jüdischen Theater Miami, spricht
über „enacting history“ in englischer Sprache. Der Vortrag liegt ins Deutsche übersetzt, auf.
Anschließend wird Arnold Mittelman einige Fragen beantworten.
SchülerInnen und junge SchauspielerInnen spielen Szenen live auf der Bühne, dazu
Erläuterungen von Ute Bauer (Regie). LehrerInnen ksind eingeladen mitzuspielen und die
Methode selbst ausprobieren.
Anschließend Panel mit Lisl Nitsch, (Zeitzeugin) Mag. Robert Baldauf, (Dir. Jura Soyfer
Gym.) Prof. Mag. Ute Bauer, (Fächer: Deutsch, Französisch, Polyästhetik, Schauspiel)
Heinz Wagner (Journalist, Kikuju, journ. Workshops für SchülerInnen) und SchülerInnen
Hegelgasse 12, Jura Soyfer Gymansium, Namen werden noch bekanntgegeben.)
Anschließend an die Diskussion wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen.
Lockerer Ausklang, Snacks, alkoholfreie Getränke.
ZUSATZINFORMATION
In dem dreistündigen Seminar erfahren Lehrer*Innen, wie sie die Geschichte des Holocaust ihren
SchülerInnen auf spielerische Weise vermitteln können.
„Enacting history“ (Geschichte in Szene setzen), ist eine von Arnold Mittelman gemeinsam mit Mira
Hirsh und Janet E.Rubin entwickelte Lehrmethode, um die Erinnerung an den Holocaust auch für
zukünftige Generationen zugänglich zu machen. Wir haben diese Methode auf Wiener Verhältnisse
angepasst und versucht „Geschichte in Szene setzen, den Menschen hier, verständlich zu machen.
In diesem Seminar wird „Geschichte in Szene setzen“ dem Lehrerpersonal mittels einer
Liveperformance und eines Erklärvideos nahegebracht. Für LehrerInnen besteht die Möglichkeit
anschließend an die Live-Performance, gespielt von den professionellen SchauspielerInnen Vivienne
Causemann und Samuel Pock und SchülerInnen des Gymnasiums Hegelgasse 12 (Namen werden noch
bekannt gegeben) selbst daran teilzunehmen und die Methode zuerst selbst auszuprobieren.
„Geschichte in Szene setzen“ kann entweder als Ergänzung zum eigentlichen Geschichtsunterricht,
oder als eigenständiges Lehrmittel verwendet werden.
Aus Fakten und Augenzeugenberichten werden Theaterszenen entwickelt, die den Zugang zur
Geschichte des Holocaust als persönliches Erlebnis ermöglichen. Auf Basis von dokumentierten,
aufbereiteten Materialien, wie etwa Zeitungsauschnitte, Fotos, Stückauszüge e.t.c. werden unter
Anleitung und/oder Mitwirkung der Lehrkräfte von den SchülerInnen Theaterszenen entwickelt, die
unterschiedliche Zeitabschnitte des Holocaust zeigen. Themen, wie: Novemberpogrome, Deportation,
Flucht, Ghettos, Ermordung, Fakten, Schicksale von Kindern, Nachkriegsjahre stehen etwa zusammen
mit Stückmaterial zur Auswahl.
Die gemeinsam entwickelten Szenen, werden dann der Klasse präsentiert, um schließlich mit allen
gemeinsam nachbesprochen zu werden. Dabei werden sowohl die historischen Fakten als auch das
persönliche Erleben der SchülerInnen verarbeitet.
Diese genaue Auseinandersetzung mit dieser dunkelsten Zeit der neueren österreichischen Geschichte,
die während des Probenprozesses von den Schülern gefordert wird, ist die Voraussetzung für das
Theaterspiel, und ermöglicht so ein lebendiges Lernen, das zu einem intensiveren, persönlichen
Verständnis führt. Die Fakten werden in diesem Zusammenhang mit aufgenommen.
„Enacting history/ Geschichte in Szene setzen“, hat als Erziehungsprojekt zur Vermittlung des
Holocaust in Österreich Pioniercharakter, ist jedoch in einigen Ländern, wie etwa in Frankreich oder
Kanada eine bereits in einigen Schulen bewährte Methode.
Erinnerung und Auseinandersetzung mit Geschichte schützt vor Extremismus, und hilft und unsere
Demokratie zu bewahren. Mehr denn je liegt dies in unserer Verantwortung für die Zukunft.
„Es sind die Momente, an die man sich später erinnert. Theater erzeugt solche Momente.“ –
so Arnold Mittelman der Initiator (President National Jewish Theater Foundation, Founding
Director NJTF Holocaust Theater International Initiative at University of Miami Miller
Center for Contemporary Judaic Studies.)
VORGABEN
Interesse den Text, mit dem sie arbeiten wollen und die dazu
passenden Requisiten. Der die LehrerIn greift ein, wo es nicht klappt.
Schritt 1: Es bilden sich Kleingruppen zu etwa 5 SchülerInnen und das Thema und die Texte werden
gewählt. Jede Gruppe bestimmt eine/n RegisseurIn und jemand für Bühne, Requisite, Plakat und
Kostüm.
Schritt 2: Jede Gruppe stellt der Klasse ihren Text vor. Anschließend können dazu Fragen gestellt werden.
Schritt 3: Jede Gruppe arbeitet für sich an den Szenen, von denen jede einzelne einen anderen Abschnitt des Holocaust beleuchtet.
Schritt 4: Aufführung: Die Gruppen zeigen ihre Szene vor der ganzen Klasse. Anschließend beurteilen die Mitschüler die Arbeit.
Schritt 5: Die wichtige Nachbesprechung der Arbeit mit der ganzen Klasse, wo die Schüler ihre Eindrücke der Arbeit beschreiben und sagen was sie dazu empfinden.
Wir danken dem Österreichischen Nationalfonds und dem Zukunftsfonds der Republik für die
Unterstützung und dem Bildungsministerium für die Schirmherrschaft. Ein persönliches Dankeschön
an Professor Mag. Hanna Lessing und Mag. Moritz Wein und Arnold Mittelman.
VIER THEATERTECHNIKEN ZUR AUSWAHL:
- Stückentwicklung – Aus Materialien, wie Fotos, Augenzeugenberichten, Plakaten,
Musikstücken, Postkarten e.t.c. wird eine Szene entwickelt. - Lesung – Jedes Kind wählt einen Augenzeugenbericht. Die Kinder stellen sich auf, am besten
vor Notenständern, sie sollen klar, laut und deutlich lesen. Die SchülerInnen lesen
abwechselnd. Eventuell unterbrechen immer wieder Tableaux die Lesung. - Tableaux – Ein Moment wird „eingefroren“. Ein besonderes Ereignis/ein Problem wird auf
diese Weise hervorgehoben. - Tableaux eignen sich besonders gut für jüngere Kinder, da es sich dabei um stumme Bilder
handelt. Körperlicher Einsatz spielt dabei die Hauptrolle. - Eine Szene aus einem schon fertigem Theaterstück (z.B. Anne Frank) wird inszeniert.
- Eine 5. Möglichkeit: eine Mischung aus den vier erwähnten Techniken.