„Oh mein Gott“

von Anat Gov


aus dem Hebräischen von Gundula
Schiffer


Rechte:
Pegasus Gmbh Theater- und Medienverlag
Besetzung:
Tania Golden: Ela
Hubsi Kramar: Gott
Anna Starzinger: Liora/Cello
Produktion: Verein Beseder

Gott (Hubsi Kramar) ist in der Krise und sucht die Psychotherapeutin Ela auf (Tania Golden), weil er über die
Entwicklung der Menschheit zutiefst unglücklich ist, und nicht mehr weitermachen kann. Ela ist eine alleinerziehende Mutter der autistischen Liora, (Anna Starzinger), die nicht spricht, aber wunderschön Cello spielt. Ela hat nur eine Therapiestunde Zeit, ihren inneren Konflikt mit Gott zu überwinden, seine
Pläne zu ändern und somit die Welt zu retten. Es folgt ein verbaler Schlagabtausch zwischen dem verzweifelten Gott und Ela, der zu erstaunlichen Erkenntnissen führt….
Das von der 2012 verstorbenen israelischen Dramatikerin Anat Gov, geschriebene Stück zeigt den jüdischen Gott aus dem Blickwinkel einer modernen Frau. „Oh mein Gott!“ ist ein vergnügliches, intelligentes und berührendes Theaterstück, das das Grundverständnis unserer Kultur und das Selbstverständnis unserer Zeit spielerisch hinterfragt und zeigt, dass auch Gott sehr menschliche Probleme hat Ela: „Alle streiten um dich. Beten zu dir, sind bereit, für dich zu sterben. Du bist
beliebter als je zuvor.“ G’: „Sie lieben nicht mich. Sie sind verliebt in Jesus, verrückt nach Mohammed, wild auf jedes Krümelchen aus dem Munde ihrer Rabbis; jeder erzählt was
Anderes über mich, bis selbst ich nicht mehr weiß, wer ich bin, und irgendwie endet das Ganze immer in einem kleineren oder größeren Krieg, natürlich zur Heiligung meines Namens… Menschen werden getötet, Tiere verenden, Häuser
gehen in Flammen auf, wie bitte soll ich deiner Meinung nach dabei denken, dass mich jemand liebt?“

Das Stück

„Oh mein Gott“ stellt die Fragen, mit denen sich fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens irgendwann beschäftigt:
Was sind unsere Wurzeln? Brauchen wir unsere Vergangenheit um die Zukunft bewältigen zu können? Steht Religion für Toleranz oder für Fundamentalismus? Was hält man in den gängigen Religionen vom weiblichen Geschlecht? Wie „verhält“ sich Gott zu den Menschen? Was hat es mit Hiob auf sich? Hat Gott vielleicht mit der Schöpfung einen Fehler gemacht, als er den Menschen erschaffen hat?

ELA: Du hast mich überzeugt. Diese Grausamkeit kommt mir bekannt vor.
Du bist es. Zweifellos. Nur Gott kann so … unmenschlich sein.
„Oh mein Gott“ ermöglicht mit diesen Themen einen Blick in die Zukunft
und stellt dabei die Frage, die uns alle beschäftigen sollte: Was müssen
wir tun, um die Zukunft für unsere Kinder und Enkel zu retten?
G’: Wie hast du immer gesagt, wenn du dich besonders
über mich aufgeregt hast: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder
gibt es keinen Gott oder es gibt einen … aber dann will ich
ihm nie nachts im Park begegnen.


Premiere am 18.11.2021 im KIP-Kunst im Prückel

Fotos

Tania Golden – Ela
wurde in Sydney/Australien geboren. Sie studierte Musical, Schauspiel, Gesang und Kulturmanagement in Wien, Los Angeles und Köln. Die Künstlerin ist im In- und Ausland als Musicaldarstellerin, Schauspielerin und Sängerin tätig und führt auch Regie. An den Vereinigten Bühnen Wien war sie in „MOZART!“ und „Mary Poppins“ zu sehen. Sie spielte u.a. am Volkstheater sowie am Theater in der Josefstadt dem sie neun Jahre lang als Ensemblemitglied angehörte. Zu weiteren Stationen ihrer
Karriere zählen das Schauspielhaus Wien (Barrie Kosky), das Renaissancetheater, die Salzburger Festspiele/Landestheater Salzburg, aber auch zahlreiche weitere Bühnen beziehungsweise Produktionen u.a. in Wien, Hamburg, Berlin, Zürich, München, Bremen oder Luxemburg. An der Volksoper Wien trat Tania Golden in der Spielzeit 2017/18 als Rose in „Gypsy“ auf. 2019 brillierte sie als Fürstin Orlowskaja in der „Fledermaus reloaded“ im Wiener Metropol. 2021 spielte sie im
Theatersommer Haag den Gluthammer im „Zerrissenen“, ab 16.10. steht sie als Florence Foster Jenkins in „Glorious“ bei Bruno Max auf der Bühne

Hubsi Kramar – G’
geb. 1948 in Scheibbs (NÖ), zählt seit Jahrzehnten als Aktionist, Schauspieler, Autor und Regisseur zu den wichtigsten Protagonisten der freien Theaterszene, dessen Werk politischem Engagement zutiefst verbunden ist. Zahlreiche Regiearbeiten, und Schauspiel-Engagements an großen Häusern (Burgtheater, Staatsoper, Theater in der
Josefstadt, Schauspiel Bochum, Nationaltheater Mannheim, Heidelberg u.a.). 1979 Gründung des Theater
der SHOWinisten, 1995 mit erweitertem Ensemble, Gründung des Weard Theater, und 1997 TAT. 1997 –
2004 Leitung des Kabelwerks und des Residenztheaters in Wien. 2006 – 2012 Leitung des 3raum-anatomietheaters.
2015 inszenierte er am Theater Akzent „Bezahlt wird nicht!“ von Dario Fo und 2016 „Häuptling Abendwind“ –
eine operettenhafte Faschingsburleske nach J.N. Nestroy. Aktuelle Rolle: seit 13 Jahren als „Sektionschef Ernst
Rauter“ im österreichischen TV – Tatort. Preise und Ehrungen: 1985 Kainz Medaille – Regie, Förderpreis der
Stadt Wien für die KONRAD BAYER GALA. 1989 Deutscher Kleinkunstpreis für “Maria Stuart” Wilde Mischung. 2000 Gustav Gründgenspreis; 2003 NESTROY Preis für beste OFF Produktion – Mein Kampf/Tabori. 2011 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien.

Anna Starzinger – Lior
Anna Starzinger ist eine Wiener Cellistin, Schauspielerin und Komponistin. Inspiriert von berühmten europäischen KomponistInnen sowie Jazz und Pop Standards und Evergreens, jedoch auch von Rhythmen und musikalischen Elementen des
afrikanischen Kontinents (Anna Starzingers Vater ist der algerische Perkussionist Guem) entstehen neue, eigenständige Kompositionen für Violoncello und Looper, in denen auch die Live-Improvisation ihren unbestrittenen Platz hat.
Musikalisch ist Anna Starzinger einerseits in der Klassik beheimatet – ‚Original Wiener Salonenensemble‘,
Synchron Stage Orchester (Filmmusik), aber auch gefragte Studio – und Live Musikerin bekannter
Österreichischer Bands, wie zum Beispiel Soap&Skin, Wiener Blond (Anna Starzinger ist Initiatorin der
Amadeus Award 2020 nominierten Kooperation mit dem ‚Original Wiener Salonenensemble’ und schrieb
den Großteil der Arrangements), Wanda, Seiler & Speer…
Als Schauspielerin begann ihr Weg im Wiener Burgtheater, wo Anna Starzinger 2009-2014
als Gast engagiert war. Seither ist sie in mehreren Theaterprojekten sowie auch in TVProduktionen, Kinofilmen und Werbungen zu sehen.

Susanne Höhne – Konzept Dramaturgie
Geboren in Wien; Geschichte/Germanistik, Uni Wien , 87-88 Auslandsstipendium Rom. 1989-ORF-Archiv.1990: Mit
Frederic Lion Gründung der Theatergruppe Transit. Textcollagen, Leseabende, u. a.: Nicht nur Deutsch, mit S.
Fergussen und österreich. Dichtern nicht-deutscher Muttersprache (1994, dietheater Künstlerhaus) Häflinger, ein
Videoprojekt mit Häftlingen der Jugendstrafanstalt Gerasdorf (1996) Von 2000 bis 2008 in Rom. Konsulent:
RomaEuropafestival. 2004/5 Regie: Sette Matrici – Armando Llamas, Teatro Belli a Roma. 2003 Piazza, Europa-Projekt
über Emigration, mit dem l’Orchestra di Piazza Vittorio-Rom, Fablevision – Glasgow, Beatoangelica – Apulien. 2006 Anna
und Lou (V. Borek, J. Lämmert), Hamakom. 2007. Lesereihe Weiterleben 2007 Spielräume von Elfriede Gerstl (E.
Mangold / V. Borek/ P. Ponger) 2009 In welcher Sprache träumen Sie?, Koproduktion Hamakom, mit V. Borek, M. Pilss,
E. Wildner. 2008 Übers.und Dramat. Der Gott Kurt von Alberto Moravia, 3raum Anatomietheater, R: H. Kramar. Von 2008 bis 2015 als Dramaturgin am Theater Nestroyhof Hamakom. (2012, 2014, IsraelStückeaktuell, Hamakom.; 2017,ArenaBarDrachengasse) 2012 Erni Mangold liest Josephine Mutzenbacher. 2019 „unter der Haut“, Produkt.und Dramat.
2020 „Hauptsache Koscher“- jüdisches Kabarett mit Shlomit Butbul und Tania Golden. 2021„Kulturkampfarena“, in der ArenaBar. Streamings; Mai 2021: Elfriede Gerstl: Spielräume, (Erni Mangold, Shlomit Butbul, Tania Golden) Theater-Drachengasse, Stream.

Katharina Stöger – Assistenz / Abendregie
Geboren 1987 in Mistelbach, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Praktikum im Archiv des Österreichischen Filmmuseums, Mitarbeit beim Forschungsprojekt SHOOTING WOMEN am Filmarchiv Austria und Kuratorin des gleichnamigen Programms der Diagonale 2013, Moderation von Filmgesprächen bei der Diagonale und im Metrokino Wien, schreibt als freie Autorin in Wien, zuletzt für die kolik film oder für den Sammelband „Eine eigene Geschichte. Frauen Film Österreich seit 1999“ und seit 2016 auch für die Tageszeitung Der Standard im Ressort Kultur. Inspizientin bei der Produktion „Jedermann“
der Salzburger Festspiele 2018. Seit Eröffnung des Wiener Bronski & Grünberg Theaters 2016 dort als Regieassistentin
tätig. Regieassistentin beim Theatersommer Haag 2021, Produktion „Der Zerrissene“ (Regie: Dominic Oley),
Mitarbeit und Ton bei der Produktion „Ödipus“ im TAG (Regie: Alexander Pschill)

Anat Gov – Autorin
wurde 1953 in Tiberias geboren und ist 2012 in Tel Aviv ist 2012 kurz vor ihrem 59. Geburtstag an Krebs gestorben. Sie hat zahlreiche Theaterstücke geschrieben, hauptsächlich Komödien, die inzwischen weltweit produziert wurden und
internationale Anerkennung bekommen haben. Anat Gov zählt etwa neben Hanoch Levin, Edna Mazya und Hillel Mittelpunkt zu den Klassikern der (jungen) israelischen Theaterliteratur. Anat Gov hat außerdem für das Fernsehen geschrieben
und eine Kolumne für eine Tageszeitung verfasst. Sie hat zahlreiche Preisegewonnen, z.b.: 2000, 2004 2009 den israelischen Theaterpreis für die beste Komödie.Stücke: Love to Death (1991, Jerusalem Khan Theatre), Best Friends (1999, Cameri Theatre), Lysistrata 2000 (2001, Cameri Theatre), Opposing Sides, ein Gemeinschaftsprojekt von israelischen und palästinensischen Autoren für das Theater Heilbronn in D(2003), Househusband (Cameri Theatre), The Troupe,
Bühnenadaption des Musicals (2007, Habima National Theatre), Oh God! (Uraufführung, 2008, Cameri Theatre, Tel Aviv), Oh God : Argentina 2009), „Oh God“ wurde außerdem in Lodz und in St. Petersburg gezeigt. Warm Family (2009, Cameri Theatre), Happy Ending (2012, Cameri Theatre).

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